Sonntag, 28. September 2008

Turku und Stockholm





Dieses Wochenende war absolut spitze!
Ich muss zugeben, dass sogar Turku (nicht unbedingt einer meiner Lieblingsstädte von vornherein) richtig nett ist. Eine riesige Kathedrale und ältere Häuser machen die Stadt aus. Hieß früher (unter schwedischer Herrschaft) Arbo (mit einem ° übern A= ratsaleinen O) und war Hauptstadt Finnlands.
Turku hat einen Hafen, von dem aus eine Fähre (Viking Line, unser Schiff hieß Isabella bei der Hin- und Amarella bei der Rückfahrt) über Nacht nach Stockholm fährt.
Haben wir gemacht. Um 06.30 schwedische Zeit (also Österreichische Zeit :) ) kamen wir dort an, und waren sofort begeistert vom Venedig des Nordens. Stockholm besteht aus ganz vielen kleinen Inseln, die das Stadtbild wohl ausmachen.
Ich zeigs euch einfach:

Samstag, 20. September 2008

Minä olin helsingissä




So, das war also Helsinki, die Hauptstadt Finnland. Liegt ca. 2 1/2h von Tampere entfernt.
Helsinki hat Hauptstadtflair und gefällt mir besser als Tampere - wahrscheinlich wegen dem Meer, der etwas schöneren Architektur (wobei, naja... finnländische Architektur eben) und der Atmosphäre einer richtigen Stadt.
Wir haben sogar den finnischen Außenminister gesehen. Yeah, das war DAS Highlight des Tages- nein, der ganzen Woche... ;)








Mittwoch, 17. September 2008

Die Finnen...

Die Finnen sind generell ein sehr nettes Volk.
Sie sind schüchtern, äußerst höflich, diszipliniert. Das, was man einen Gutmenschen nennen könnte.
Die Universitätsangestellten kümmern sich außerordentlich um Studenten.
Wir bekommen zusammengeklammerte Handouts (Powerpointpräsentationen), es gibt 4 TeilnehmerInnenlisten (man muss ich in jeder Lecture eintragen, bestätigen, dass man da war) für 250 personen (bei uns würds nur eine geben). Wenn ein Raum zu klein ist für die Anzahl der Studierenden wird die Vorlesung mittels Video in einen anderen Raum übertragen, sodass niemand am Boden sitzen muss. (Kennen wir doch alle von Graz).

Vorstellungsrunde im Seminar: Wir dürfen die Professoren mit Vornamen ansprechen, und umgekehrt selbstverständlich auch. Daher ist es auch wichtig, dass wir mehr über die anderen im Seminar bescheid wissen. Oke. Vorstellungsrunde startet mit einer Finnin.
Sie spricht über ihr Alter, ihre Kinder, ihren Ehemann. Was sie mag und was sie nicht mag. Und was sie studiert.
viele, in meinem alter, erzählten von ihrer Verlobung bzw. bevorstehenden Hochzeit. Viele, von ihrem boyfriend. Oder ihren Kindern. Oder ihren Haustieren.
Es war so komisch, zum ersten Mal auf der Uni kommt der soziokulturelle Unterschied so richtig raus.
Vorstellungsrunden bei uns in Graz hats event. im ersten Semester gegeben. In einer Einführungsübung. Und dann nie mehr wieder. Und wen interessierts auf der Uni, mit wem jemand liiert ist oder nicht?
Offenbar scheinen in Finnland ganz andere Wertigkeiten vordergründig zu sein.
Nun, dann war ich an der Reihe. Hmm, schön distanziert bleiben. Vom Studium erzählen, Süden Österreichs als Heimat reicht auch. Und vielleicht als persönlicher Zusatz: Ich mag keine Tiere.
Das genügt :)

Jede/r Finnen/Finnin antwortet auch sofort auf ein e-mail. Antwort kommt meistens ein paar Minuten nach dem Absenden.
Außer manchmal auf der Uni, von Nichtzuständigen kann man wohl ignoriert werden.

Ach ja, ICH KOMME AM 19. DEZEMBER WIEDER HEIM! Hab gerade mit Barbara, einer lieben Oberösterreicherin gemeinsam den Nachhauseflug gebucht, nachdem wir uns das in der Sauna ausgemacht hatten. Jojo, so kummen di Leit zaumm... :)

Sonntag, 14. September 2008

Mökki















Gestern verbrachten die schon bekannten vier Freundinnen einen Tag mit vier Finnen in einer Hütte am See, genannt Mökki. Traditionell dient ein "Mökki" den Finnen als Sommerresidenz.
Selbstverständlich besitzt jedes/r Mökki eine Sauna am direkt am Ufer des Sees (ich weiß jetzt nicht mal den Namen dieses Sees), wo man nach der Saunasession sofort reinspringen kann.
Das erste finnische Highlight war für uns International students ein Spiel mit Holzklötzen, das "Mölkky" genannt wird. Es ähnelt einem Bocciaspiel oder Kegeln.
Es gibt zwölf Holzkegeln, die an der oberen Seite von 1-12 numeriert sind. Mit einem Stück Wurfholz wird versucht, die Kegeln umzuwerfen.
Ziel des Spiels ist es, exakt die Punktzahl 50 zu erreichen - nicht mehr und nicht weniger. Wenn genau ein Stehholz fällt, bekommt der Werfer soviel Punkte, wie die Zahl auf dem gefallenen Holz anzeigt. Fallen mehrere Stehhölzer, so bekommt der Werfer die Zahl der gefallenen Hölzer als Punkte. Wer näher interessiert ist: http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%B6lkky
Und: wer dreimal hintereinander keinen Punkt erzielt (also keinen Kegel umwirft), scheidet raus.
Schwer zu erraten, wer die erste war, der das gelang... ;)
Danach gabs eine Grillerei, es war alles sehr lecker, nur leider wars schon richtig kühl. Es dürfte so um die 10 Grad gehabt haben, leider kamen die paar Sonnenstrahlen nicht durch die Bäume hindurch.
Deshalb war Saunatime angesagt. Es war angenehm war, nur 60°C, was wirklich nicht zu heiß für eine Sauna ist. Die Aufgüsse waren das Beste, und die Finnen sparten damit nicht.
Nach nur 10 min die erste Pause für uns. Das beudetete: ab in den See! Springen! 11°Grad das Wasser! Huuuui, das war frisch!
Die Finnen tranken in der Sauna Bier, das sei erfrischend, sagten sie. Aha. Klar.
So kann man sich wahrscheinlich eine Saunaparty vorstellen: Sauna, See, Bier (bzw. Upcider, Gin) und Vihta. Vihta (oder im Osten Finnlands auch "Vasta") ist das Anregen der Blutzirkulation mit einem Birkenzweig. Dieses Anregen kann bei einer Saunaparty offenbar schon mal in ein Schlagen ausarten, aber es soll entspannend und gesund sein. Das sollte man aber eher im Sommer machen, wenn die Birkenblätter noch feucht sind, und v.a. nicht abgefallen, so wie jetzt im Herbst.
Birke wird auch gern als Aroma in finnischen Saunen verwendet (Birkenaufguss).
Am Abend, nach dem uns wieder kühler geworden ist, tranken wir noch Tee und aßen Pulla, finnisches Hefegebäck, das mit einem speziellen indischen Gewürzen (ich vermtute Kardamom, es sieht aus wie Mohn, schmeckt sehr intensiv, fast wie Ingwer) versetzt ist. Dieses Gewürz schmeckt man hier sehr oft.

Dienstag, 9. September 2008

Nokia and the Cellphone Factory....



An einem wunderschönen Samstag Mittag machten sich vier ambitionierte Mädchen auf dem Weg in eine kleine, nahegelegene Stadt, mit der sie nur eines verbanden: Handy. Der Name dieser 30.000 Einwohner Stadt war Nokia, der Werbeslogan des Mobilfunkherstellers war "connecting people". Man beachte.


Voller Vorfreude begann die 15km lange Reise in die Stadt der Handies. Ein erster Schreck konnte die vier Freundinnen nicht aufhalten: 4,10 € für eine Strecke, die in der Region Tampere liegt. Man könnte nun meinen, die Studiennetzkarte des Verkehrsbundes deckt dies ab. Tut sie eben nicht.
Nagut, was sind schon 8,20 € für eine schöne Zeit in einem neuen Städtchen? Für Finnland eben nichts. Peanuts. Schotter.
Gut organisiert und vorbereitet, wie die vier Mädels waren, stiegen sie einfach irgendwo in Nokia aus, sie erhofften sich, im "City Center" angelangt zu sein: ein Einkaufszentrum mit den hier wohlbekannten Geschäften Seppälä (die Ösis hier sagen "Peppi" dazu; ein preiswertes Modegeschäft zwischen H&M und C&A, siehe: http://www.seppala.fi/) und Vappa Valinta = Spezialgeschäft für eh alles (Haushaltswaren, Drogerien, Saunaartikeln, Mode, Naschzeug, Videos etc.). Die beiden gibts in Tampere mindestens 10x, warum sollen Nokianer/innen nicht zu den glücklichen Shopper dazuzählen? Richtig. Also, ausgestiegen und siehe da: eine Informationstafel! Jedes Städtchen, die touristisch verdient, hat so etwas. Ist kundenfreundlich, dachten sich die Freundinnen, und erwarteten sich nun Aufschluss darüber, was sie als erstes sighseeingten wollten: die Nokiafabrik, das Rathaus, die Kirche?
Leider war darauf nicht zu erkennen, wo die vier gerade waren: am Hafen sicher nicht, das war offensichtlich.
Eine der vier Freundinnen, deren Namen man hier nicht nennen soll, wusste nach aufwendigster Recherche einige Minuten zuvor natürlich, dass es in diesem Dorf selbstverständlich keine Handyfirma mehr zu sehen gibt, die ist mittlerweile in Espoo bzw. Helsinki angesiedelt, und einzelne Subunternehmen auch in Tampere und Resteuropa verteilt. Hehe. Zu Beginn (1865) war die Nokiafirma allerdings eine Papierfabrik, und erhielt den Namen von der Stadt.
Die manchmal etwas schusselige Freundin dachte, das hätte sie erwähntt.
Nun, etwas zweifelnd, aber noch halbwegs motiviert startete der Marsch Richtung Hauptverkehrsader (2-spurig!!, geregelte Kreuzung, und zusätzlich ein Zebrastreifen!!), rechts Wald, links Straßen und alte Backsteingebäude. Lange nichts weiter.
Eine Tankstelle! Zwei der Mädchen stürmten hin: Do you speak English? Are you from here? Where is the cellphone factory? And the City Hall? (alles natürlich in perfect english- nobody can reach them the water). Sie wurden von einer Mutter nicht direkt ausgelacht, aber doch belächelt. Ihr Gesichtsausdruck sagte wohl: Dumme Touristen, was wollt ihr denn hier sehen?!
Nach Auskunft der netten Lady war der Besuch hier wohl ein voller Reinfall. Hier gibts nichts zu sehen. Keine Mobilfunkfirma, keine sehenswerte City Hall. Keine Altstadt. Das Einkaufszentrum war das von uns gesuchte City Center. What about connecting people?
Enttäuscht waren die vier. Sie machten sich kreisförmig auf den Rückweg zum Center und kamen am Rathaus vorbei. Das ist alles, dachten sie? Für ein, zwei Fotos war es aber gut genug.

Noch konnten sie nicht heimfahren, dachten sie sich. Waren ja erst eine Stunde oder so in Nokia. Also gabs eine Rentierschwammerlsuppe zu essen, die leider nur nach Schwammerl schmeckte, weil das Rentierfleisch irgendwie so zermürbt war, das man nichts davon schmeckte. Es war auch ein sehr sahnehaltiges Essen - im Grunde hat es nicht besonders gut geschmeckt.
Aber sie kann nun sagen: Ich hab Rentierfleisch gegessen.

Mittwoch, 3. September 2008

Tervetuloa!

Erste Uni-Woche hat begonnen. Montag nachmittag: Finnish Survival Course, 2 ECTS/2x wöchentlich. Na Bum.
talo- Haus
talossä - im Haus

Durch Hinzufügen bzw. Veränderung der Endungen ergeben sich neue finnische Wörter und oft auch ein anderer Sinn.
tula - tuula - tulla - jedes Wort hat eine andere Bedeutung.
Heute hatte ich einen französischen Gesprächspartner, Vincent, der auch in Lapinkaari in meinem Stockwerk haust. Vincent´s Englisch hört sich sehr französisch an, eigentlich versteht man ihn kaum.
Unsere Aufgabe war, uns gegenseitig finnische Namen zu buchstabieren. War sehr lustig, vor allem das h (finnisch: hoo), o (oo) und u bzw. y (sprich: ü) zu differenzieren - hat sich alles ziemlich ähnlich bei ihm angehört. *g*
Für Japaner/Russen und Franzosen ist das Alphabet viel schwieriger. Interessant ist auch, das Buchstaben wie B oder D kaum bis gar nicht im Finnischen vorkommen.

Außerdem hab ich heut gemeinsam mit Lena die Consulating Hour von Tuuka, unserem Koordinator ausgenutzt. Es war ein sehr freundliches und offenes Gespräch, und er war sehr interessiert daran, welche Kurse wir belegen und stellte uns dann gleich anderen Professoren vor. Einer davon, Eero, konnte sogar Deutsch, und er war sogar schon zweimal auf Besuch in Graz.
Er bot mir an, ein Book Exam in Deutsch verfassen zu dürfen. Da schaute ich aber! ;)
Selbstverständlich werd ichs in Englisch machen...

Um ehrlich zu sein, hat jede/r ausländische/r Student/in einen "International student" - Bonus, einfach weil wir von abroad sind, nicht-finnisch. Man gesteht uns viel zu. Teilweise berechtigt, z.b. wird Rücksicht genommen, wenn bei den Prüfungen nicht alles perfekt Englisch ist, weil unsere Muttersprache ja nicht Englisch ist.
Das ist fein.
Würde gerne wissen, wie es Austauschstudenten in Graz und Österreich ergeht, hier ist doch auch alles in Deutsch beschrieben.

Um gut weiterzukommen, starte ich morgen mit meinem Communicative skills Kurs, auf Englisch natürlich, für Educational (Pädagogik/Erziehungswissenschaften) students natürlich.
Um 08:00 früh - in Ö wäre das: 07 uhr morgens.... ohje...

deshalb werd ich jetzt auch schlafen gehn, time for bed :)

hyvää yötä!